Eine Veranstaltung der Roten Hilfe Hamburg
Dienstag, 23.03.2010, 19.30 Uhr
ACHTUNG: DER VERANSTALTUNGSORT WURDE GEÄNDERT – DIE VERANSTALTUNG FINDET STATT IM SKORBUT, HOPFENSTR. 34
Den Flyer zum Download als .pdf gibt es HIER
Am 18. März 1871 übernahm mit der Ausrufung der Pariser Commune erstmals in der Geschichte die Arbeiter_innenklasse die politische Macht. Knapp 70 Tage konnte sich die Pariser Commune gegen die bürgerliche französische Armee und den preußischen Belagerungsring behaupten und zeigen, daß das Proletariat seine Angelegenheiten auch ohne eine bürgerliche Herrschaft sehr gut regeln kann. Am 21. Mai 1871 begann die militärische Niederschlagung der Pariser Commune, gipfelnd in eine wahre Blutwoche des bürgerlichen Terrors: Über 30.000 Männer, Frauen und Kinder wurden als Sympathisant_innen oder Teilnehmer_innen der Commune per Massenexekutionen hingerichtet, mehr als 40.000 Menschen wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und in Strafkolonien deportiert.
Die Internationale Roten Hilfe (IRH) führte 1923 in Erinnerung an die Pariser Erhebung und deren grausame Niederschlagung den Internationalen Tag der Politischen Gefangenen ein, der jedes Jahr am 18. März begangen wurde. Nach der Zerschlagung der Arbeiter_innenbewegung in Deutschland durch den Faschismus geriet dieser Gedenktag weitgehend in Vergessenheit. Seit 1996 wird der Tag jedoch wieder jedes Jahr u.a. von der Roten Hilfe begangen, um an die politischen Gefangenen aus linken Bewegungen zu erinnern, die wegen ihrer politischen Gesinnung verurteilt wurden und teils seit vielen Jahren und Jahrzehnten in Knästen oder Todestrakten (wie z.B. Mumia Abu-Jamal) eingesperrt sind. Der Tag soll an unsere politischen Gefangenen erinnern und zur Unterstützung für die Inhaftierten beitragen.
Unsere Veranstaltung soll eingangs die Geschichte der Pariser Commune beleuchten und die Tradition des 18. März in Deutschland aufzeigen. Eingeladen haben wir als Referenten Jan Steyer von der Roten Hilfe.