UNITED WE STAND – Kommt zur Kundgebung für Konstantin am Freitag den 16.03.2018


UNITED WE STAND – Kommt zur Kundgebung für Konstantin am Freitag den 16.03.2018

NoG20 – Support Konstantin

Freitag: 16.3.18
Amtsgericht Mitte, Sievekingplatz 3, Saal 186,
12. und möglicherweise (vor-)letzter Verhandlungstag
9.00-16.00 Uhr.

Kundgebung der Soligruppe vor dem Gericht ab 8.00 Uhr.
Show your solidarity with the young NoG20 activist Konstantin

Am Freitag, den 16. März wird der Prozess gegen unseren Genossen
Konstantin mit dem 12. Verhandlungstag fortgesetzt.

Die Richterin will den Prozess unbedingt so schnell wie möglich beenden
und ihn nach Erwachsenenrecht verurteilen, obwohl er in den über 4
Monaten Untersuchungshaft in der Jugendstrafanstalt Hahnöfersand gerade
einmal 21. Jahre alt geworden ist.

Nachdem die Vorsitzende Richterin in den letzten Verhandlungstagen alle
Anträge der Verteidigung abgelehnt hat der Frage nachzugehen, ob der
Einsatz „ortsfremder“ Polizeieinheiten, in diesem Falle, einer
Beweissicherungs- und Festname-Einheit, kurz BFE, aus
Hessen während des G20 Gipfels überhaupt rechtens war, besteht die
Verteidigung weiterhin darauf, dass bitte irgendwelche möglichst
ungeschwärzten Schriftstücke beigebracht werden, die uns darüber
aufklären, wer, wann, wozu und auf welcher Rechtsgrundlage, auch diese
BFEler aus Mühlheim/Main angefordert hat und was und von wem genau ihr
Auftrag Samstagnacht in der Schanze war. Was genau heißt denn „Störer
einsammeln“? Alles abgelehnt! Auch die Zeugenvorladung der
Ober-G20-Gesamt-Einsatzleiter Dudde. Schade eigentlich!

Das ist doch eine interessante Frage, völlig unverständlich, warum es
die Gerichte ständig zurückweisen, sich damit beschäftigen zu müssen. Es
müsste doch was Schriftliches zu besorgen sein, oder haben all die
Polizeieinheiten von Wo-weiß-Woher auf Hamburgs Straßen einfach
gemacht, was sie wollten, beim G20 Gipfel?

Das Märchen von den Flaschen werfenden, reisenden Jung-Chaoten aus ganz
Europa ist ja, Dank hartnäckiger Verteidiger_innen, sowieso schon lange
vom Tisch und so lautet der „Rest-Vorwurf“ nach fast 5 Monaten Prozess
gegen Konstantin „nur noch“: Widerstand gegen Vollsteckungsbeamte. Er
soll bei seiner Festname, als Polizisten ihn von hinten angegriffen, auf
den Boden geworfen und sich draufgesetzt haben, mit den Füßen
gestrampelt haben! Dafür hat Konstantin nach dem ganzen G20 Wahnsinn
fast 4,5 Monate in U-Haft in Hahnöfersand gesessen und war seit knapp 8
Monaten nicht mehr Zuhause, in Russland.

Wir fordern Freispruch für Konstantin und zwar 1. Klasse, eine satte
Haftentschädigung und Aufklärung des gesamten Polizeieinsatzes während
des G20!

Völlig inakzeptabel und absolut nicht hinzunehmen ist die
Ausweisungsverfügung und 5-jährige Einreisesperre der Hamburger
Ausländerbehörde gegen unseren jungen, russischen Freund und Genossen
Konstantin.

Zuerst wollten sie ihn sogar noch während des laufenden Strafverfahrens
zur Ausreise zwingen – da musste sogar der Staatsanwalt intervenieren.
Allerdings halten sie trotz eingereichtem Widerspruch seiner
zusätzlichen Anwältin für Ausländerrecht daran fest, ihn direkt nach
Beendigung des Amtsgerichts-Prozesses innerhalb von 7 Tagen des Landes
zu verweisen – sonst drohen sie ihm mit „Aufenthaltsbeendenden
Maßnahmen“ wie Ausreisegewahrsam und Abschiebung!

Noch weniger hinnehmbar ist die verhängte 5-jährige Einreisesperre in
die Bundesrepublik Deutschland und vorraussichtlich in den gesamten
Schengenraum, also alle Länder des Schengener Abkommens, quasi ganz
West-Europa, was einer Verbannung in den „Osten“ gleichkommt, ihn von
all seinen neuen Freund_innen und Genoss_innen fernhalten würde und für
Konstantin auch zuhause in Russland unabsehbare Folgen haben könnte.

Die Begründung der Hamburger Ausländerbehörde zur „Fernhaltung von
Ausländern aus dem Bundesgebiet“ ließt sich wie ein AfD Pamphlet, wenn
es etwa heisst:

„Dieser Ausweisungstatbestand ist bei Ihrem Mandanten erfüllt, denn er
hat sich zwecks Durchsetzung politischer Ziele an Gewalttätigkeiten
beteiligt, das Ausweisungsintresse wiegt somit besonders schwer. Das
gilt auch unabhängig von der strafrechtlichen Bewertung seines Handelns.
Die von ihm begangenen Taten und deren Begleitumstände im Zusammenhang
mit den G20-Krawallen sind im Übrigen nach der hier vorliegenden
Anklageschrift zweifelsfrei nachgewiesen (Beweismittel danach u.a.
Zeugenaussagen der Polizeibeamten, Lichtbilder und Videoaufnamen)“

Äh, und wozu gibt es dann Gerichtsprozesse, wenn durch die
Anklageschrift ja schon alles zweifelsfrei nachgewiesen ist? Ach, und
wenn diese nicht im Sinne der Innenbehörde laufen, bestraft halt die
Ausländerbehörde gleich selbst, oder was?

https://g20apua.blackblogs.org/

Wir werden auf keinen Fall zulassen, dass unsere Genoss_innen und
Freund_innen aus Nicht-EU-Staaten abgeschreckt werden sollen, sich an
transnationalen Protesten zu beteiligen, oder auch nur Angst haben
müssen, hier eine Demonstration zu besuchen, weil die Hamburger
Ausländerbehörde eigene Strafsysteme kreiert und nach ihrem Gutdünken
Ausweisungen, Verbannungen und Einreisesperren verhängt. Die gleiche
Ausländerbehörde, die in Niendorf am nördlichen Rand des Hamburger
Flughafengeländes ein eigenes Gefängnis betreibt, in das sie Menschen
einsperrt und selbst bewacht, um sie abzuschieben.

Wir fordern die sofortige Rücknahme der Ausweisungsverfügung
und Aufhebung der 5-jährigen Einreisesperre gegen Konstantin!
Die sofortige Schließung des sogenannten Ausreisegewahrsams!
Stoppt die Willkür der Hamburger Ausländerbehörde, jetzt!

Es bleibt dabei:
Freispruch und Reisefreiheit für Konstantin!
Freedom of Movement!
Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
United We Stand!

Kommt am Freitag, den 16.3.!

ab 8.00 Uhr zur Kundgebung vor dem Amtsgericht Mitte, Sievekingplatz 3

und supportet Konstantin ab 9.00 Uhr im Gerichtssaal 186 !

https://unitedwestand.blackblogs.org

UNITED WE STAND – Antirepressionsdemo am 17.03.2018 um 14.00 Uhr, Gänsemarkt.


Am 17.03.2018 findet in Hamburg eine bundesweite Demonstration unter dem Motto „UNITED WE STAND – Gemeinsam gegen Repression und autoritäre Formierung!“ statt. Auftakt ist um 14 Uhr am Gänsemarkt

UNITED WE STAND – Gemeinsam gegen Repression und autoritäre Formierung!

Im Sommer 2017 sind wir zu Tausenden international in Hamburg
zusammengekommen und haben gegen den G20 Gipfel demonstriert. Nicht die
offizielle Gipfelinszenierung, sondern die Proteste dagegen haben die
Bilder bestimmt. Unsere Vielfältigkeit und Entschlossenheit haben es im
Juli geschafft, die Propagandaveranstaltung nachhaltig zu behindern. Das
ist auch gelungen, weil unterschiedlichste Gruppen und Zusammenhänge
spektrenübergreifend ein gemeinsames Ziel verfolgt haben.

Wir wollen rund um den „Tag der politischen Gefangenen“ ein
solidarisches Zeichen gegen Repression setzen. Mit der Demonstration
werden wir zeigen, dass das staatliche Kalkül von Kriminalisierung,
Einschüchterung und Spaltung scheitern wird.

Die Gipfeltage waren für uns nicht nur Momente des Kennenlernens und des
erfolgreichen Widerstands, sondern auch eine konsequente Zuspitzung
staatlicher Repression. Vor und während des Gipfel agierte die Polizei
völlig losgelöst mit großflächigen Demonstrationsverbotszonen,
Campverboten und gewalttätigen Angriffen. Doch die Repression wird
weiterhin fortgesetzt: lange Untersuchungshaft, Hausdurchsuchungen und
öffentliche Denunziationsaufrufe.

Autoritäre Formierung
Vor dem Hintergrund der derzeitigen weltweiten autoritären Formierung
von Staat und Gesellschaft findet auch in Deutschland ein Rechtsruck und
eine weitere Militarisierung der Polizei statt. In diesem Kontext ist
auch die im Mai 2017 vom Bundestag beschlossene Verschärfung des
sogenannten Widerstands- und Landfriedensbruch-Paragrafen zu betrachten.
Im Hinblick auf den wenige Monate später stattfindenden G20 Gipfel in
Hamburg sollte das Signal ausgesendet werden: Wer den staatlich
legitimierten Protestrahmen verlässt, hat mit drastischen Strafen zu
rechnen.

Doch die nach dem Gipfel verhängten hohen Haftstrafen lassen sich nicht
allein auf die Verschärfung zurückführen. In einer Vielzahl der Urteile
mit hohem Strafmaß zielt die Justiz vor allem auf die Abschreckung
widerständigen Verhaltens anderer ab.

Die verschiedenen Repressionsmaßnahmen der vergangenen Monate haben
offenbart, dass für Politik und Repressionsorgane das Feindbild „links“
steht. Es wird versucht, uns als antagonistische Bewegung in Angst zu
versetzen. In eine Angst, die uns daran hindern soll, sich zu
organisieren und widerständig gegen die herrschenden Verhältnisse zu
agieren. Die Repression gegen linke Bewegungen hat in Deutschland
Tradition. Zum Beispiel jährt sich dieses Jahr zum 25. Mal das
PKK-Verbot, das auf Grundlage des §129b immer wieder Aktivist*innen
hinter Gittern bringt.

Der Ausbau des modernen Sicherheitsstaates ist auch eine Reaktion auf
die weltweite Zuspitzung sozialer Konflikte. Angefacht durch die
erzwungene Öffnung von weniger entwickelten Märkten durch und für die
führenden Industrienationen, treiben eskalierende Verteilungskonflikte
und Kriege immer mehr Menschen in die, oft tödliche, Flucht.

Aber auch im Inneren spitzt sich die Ungleichheit zu. Der Kapitalismus
ist nicht mehr gewillt, eine minimale Gewinnbeteiligung der
Lohnabhängigen aufrecht zu erhalten. Menschen, die für das ökonomische
System nicht zu gebrauchen sind, werden, wenn überhaupt, mit Almosen
abgespeist. Die sozialen Komponenten des bürgerlichen Staates werden
vielmehr gegen die Leitgedanken einer offensichtlichen autoritären
Formierung ausgetauscht, deren Inhalte von großen Teilen der
Gesellschaft weitreichend bereitwillig akzeptiert und verinnerlicht werden.

Lassen wir uns nicht einschüchtern
Wir kommen nicht um uns zu beschweren. Denn wo immer die herrschenden
Verhältnisse in Frage gestellt werden, wird staatliche Repression die
Antwort sein. Wir werden dennoch weiter auf vielfältige Weise dafür
kämpfen, dass alle unsere Genoss*innen wieder mit uns auf der Straße
sein werden.

Unser Ziel ist die einer solidarischen, selbstbestimmten, staats- und
geschlechterbefreiten Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
Lokal und global, solidarisch und kollektiv wollen wir den schrecklichen
Verhältnissen unseren Widerstand entgegensetzen.

Das Streben nach einem anderen Leben, hat uns als Bewegung in all ihrer
Breite gegen die G20 aktiv werden lassen. Wir haben uns dabei die
Protestformen nicht vorschreiben lassen, sondern selbst gewählt. Lassen
wir die in diesem Zusammenhang einsetzende Repression seitens des
Staates ins Leere laufen, indem wir uns weder spalten noch isolieren
lassen.

Lasst uns ein Zeichen für eine solidarische Perspektive setzen,
organisieren wir uns und setzen der Repression gemeinsam etwas entgegen:
ob im Gerichtssaal, im Kontakt mit den Gefangenen und Verurteilten, im
Organisieren von (Soli-)Veranstaltungen oder auf der Straße.

Getroffen hat es einige, gemeint sind wir alle!
Freiheit für alle G20-Gefangenen!
Freiheit für alle Gefangenen!

Kommt nach Hamburg zur Antirepressionsdemo am 17.03.2018 um 14.00 Uhr,
Gänsemarkt.

UNITED WE STAND – Kommt zur Kundgebung von Peikes Berufungsprozess am Freitag den 16.02.2018


UNITED WE STAND – Kommt zur Kundgebung von Peikes Berufungsprozess am
Freitag den 16.02.2018

Am 28.08.17 stand Peike als erster G20-Aktivist vor Gericht. In diesem
Verfahren wurde er zu 2 Jahren und 7 Monaten ohne Bewährung verurteilt.
An diesem Freitag, den 16.02.2018 um 9 Uhr wird der Berufungsprozess fortgesetzt.

Der Prozess wird im Landgericht im Strafjustizgebäude am Sievekingplatz
3 stattfinden.

Peike wurde und wird vorgeworfen, im Rahmen der „Welcome-to-Hell“-Demo
zwei Flaschen auf einen Polizeibeamten geworfen zu haben. Dieser
Verdacht stützt sich auf die Aussagen von
zwei Berliner Polizeibeamten, die jedoch in zentralen Punkten nicht
übereinstimmen, deutliche Wahrnehmungslücken enthalten und die beide
einen vermeintlichen Werfer

beschreiben, der optisch nicht mit Peike übereinstimmt. Die Polizisten
beschrieben eine Person mit „Rasta-Zöpfen“, wohingegen Peike lange
glatte Haare hatte. Auch in der

Beschreibung des Festnahmeablaufs sind die Aussagen nicht stimmig. Unter
anderem deswegen forderte die Verteidigung Freispruch für Peike.

Der Fall hatte deutschlandweit in der Politik- und Medienwelt für
Aufruhr gesorgt, da der Staatsanwalt damals lediglich 1 Jahr und 9
Monate gefordert hatte. Der verurteilende Richter Krieten,
der als Hardliner und für seine rechte Prozessführung bekannt ist, ging
damit deutlich über die Forderung der Staatsanwaltschaft und kam somit
mit Vergnügen einem politischen Druck nach, unverhältnismäßig hohe

Strafen zu verhängen. Die politische Motivation seiner Verurteilung
demonstrierte er nicht nur durch die Höhe des Strafmaßes sondern auch in
seiner Begründung: Die Strafe sei aus generalpräventiven Gründen nötig,
soll also abschrecken. Verurteilt wurde Peike, gemeint sind wir alle.

Zeigt eure Solidarität mit Peike und allen anderen G20-Gefangenen und
kommt am Freitag ab 8 Uhr zur Kundgebung zum Sievekingplatz.

Für Kaffee, Brötchen und einen Regenschutz ist gesorgt.

Es wird auch die Möglichkeit Jacken und Taschen bei uns aufzubewahren.

Kundgebung: 8 Uhr – Prozessende (geplant 17.00 Uhr)

United We Stand